Diese Frage habe ich mir während meiner Schwangerschaft mehr als einmal gestellt. Ist es sinnvoll und notwendig die Nackenfalte messen zu lassen, das Fruchtwasser untersuchen zu lassen, Tests auf Toxoplasmose, Zytomegalie machen zu lassen? Es gibt einen riesigen Dschungel, der aus vielen, vielen Tests besteht und in dem man sich zurechtfinden soll.....meiner Meinung nach ist das für einen Laie fast unmöglich. Woher soll man als freudig, erwartende "Baldmama" wissen, ob ich mich lieber mal auf Toxoplasmose testen lassen sollte oder auch nicht?
Im besten Fall hat man einen sehr freundlichen und kompetenten Gynäkologen zur Seite, der einen alles Notwendige erklärt, aber leider sieht es in der Realität manchmal ganz anders aus....man fühlt sich schnell missverstanden, überfordert und ratlos und wie "Eine von vielen Schwangeren" in der Praxis.
Mir hat sich während meiner Schwangerschaft die Frage gestellt, willst und musst du alles wissen und wie gehst du mit den Ergebnissen um, wenn sie nicht positiv sind?
Natürlich will man, dass es seinem Baby gut geht, dass er oder sie gesund und munter zur Welt kommen, aber ist es in jedem Fall sinnvoll, dass nicht nur man selbst, sondern auch das kleine Menschlein im Körper zum "gläsernen Patienten" wird? Oder macht man sich nur umso verrückter, je mehr Tests und Untersuchungsmöglichkeiten es gibt? Reichen vielleicht tatsächlich die normalen Untersuchungen aus?
Ich kann euch darauf absolut keine Antwort geben....die Antwort muss leider jeder für sich finden! In der Schwangerschaft habe ich es von Woche zu Woche, als immer größer werdende Last empfunden. Ich habe mich so oft dabei erwischt, dass ich negative Gedanken hatte........Mache ich diesen Test? Was kommt da raus? Was mache ich, wenn es kein gutes Ergebnis gibt? Geht es meinem Kind gut? Wird alles gut gehen? Was wäre wenn..........? Hey, man kann sich da richtig verrückt machen! Das ist die Last des Fortschritts.
Ist das der Preis dafür? Der Preis dafür, dass man alles mögliche über sein ungeborenes Kind in Erfahrung bringen kann?
Meines Erachtens nach gibt es Dinge, die sind unumstößlich...wenn ich Katzenhalter bin, mache ich einen Toxoplasmosetest.....wenn ich bestimmte Erbkrankheiten oder Gendefekte in der Familie habe, mache ich zum Beispiel die Nackenfaltenmessung..........oder auch die Testung auf Ringelröteln oder Windpocken, wenn ich mit Kindern zusammenarbeite.
Die meisten Auffälligkeiten werden eh durch die drei großen Screenings, die jeder Arzt machen muss, festgestellt. Und wenn es da Auffälligkeiten gibt, wird der Arzt weiterführende Untersuchungen veranlassen und empfehlen. Es gibt natürlich auch Frauen, die besser damit umgehen können und ruhiger leben, wenn sie die Tests machen können und den Umfang der Angebote nutzen können, was ja wiederrum auch in Ordnung ist.
Was wurde mir für ein schlechtes Gewissen gemacht, weil ich Übergewicht habe und "schon" 35 Jahre alt war!!! Es gibt Dinge, die kann man nicht ändern oder für die kann man nix!
Der eine Arzt sagte, ich hätte zu wenig Fruchtwassser ich muss zur Feindiagnostik...und?......der untersuchende Arzt meinte nach 45 Minuten Ultraschalluntersuchung, es wäre alles okay.
Mein Arzt meinte, ich hätte zu viele Kalkablagerungen in der Plazenta, da müsste man nochmal genauer nachsehen......in der Klink hieß es, dass es normal sei für eine höhere Schwangerschaftswoche...die machen einen verrückt!
Durch das Übergewicht wurde auch nicht der kleine Zuckertest gemacht, sondern der große...nach dem Motto "Die ist dick, also hat sie Schwangerschaftsdiabetes und das Kind muss riesig sein!".....tja den Gefallen habe weder ich ihnen getan (der Test war negativ), noch meine Tochter (sie wog zur Geburt in der 40. Woche weniger als 3000 Gramm)!
Und wieder sieht man, dass die Tests eigentlich nur das gezeigt haben, was man mit einer normalen Untersuchung hätte auch sehen können.
Und je verrückter man gemacht wird, umso negativer und schuldbewußter fühlt man sich und dass das nicht gut sein kann für das Baby ist ja wohl selbstredend.
Ich will und kann nicht alle Ärzte über einen Kamm scheren und ich will auch bei Weitem nicht alle Tests verteufeln, denn in vielen Fällen sind sie sinnvoll, aber ich will euch zeigen, dass es auch sinnvoll und gesünder ist, Sachen zu hinterfragen und sich die Frage zu stellen "Was bringt mir der Test? Muss ich ihn machen?". Und dass es mehr als wichtig ist, den richtigen Draht zu seinem Arzt zu haben. Man muss sich darauf verlassen können, dass er oder sie einen sicher durch die Schwangerschaft bringen und zum Wohl aller Entscheidungen getroffen werden und Sachen diskutiert werden.
Hier ein Link, der euch zeigt, welche Untersuchungen es so gibt.......
Hier ein Link, der euch zeigt, welche Untersuchungen es so gibt.......
http://www.labor-enders.de/483.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen