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Freitag, 22. Januar 2016

Vorzeitiger Blasensprung

Im vorherigen Post habe ich über vorzeitige Wehen geschrieben, im engen Zusammenhang damit steht natürlich der vorzeitige Blasensprung. Im Normalfall setzen erst die Wehen ein, bevor die Fruchtblase springt, nur etwa jede 10. Woche hat zuerst den Blasensprung.

Woran merke ich, dass die Fruchtblase gesprungen ist?

Im Normalfall merkt man es daran, dass man "ausläuft".... so wie wenn man den Harndrang nicht kontrollieren kann. In den meisten Fällen geschieden das tröpchenweise, aber auch schwallartig kann es auftreten.

Was mache ich jetzt?

Wenn man ein Tröpfeln bemerkt am besten sofort eine Damenbinde benutzen oder wenn diese nicht reichen sollte ein Handtuch...wichtig ist, dass man Ruhe bewahrt! Egal ob man sich sicher ist oder auch nicht, sollte man unbedingt den Arzt oder das Krankenhaus aufsuchen. Ist man über der 35. Schwangerschaftswoche, wird in der Regel die Geburt eingeleitet oder sie beginnt spontan. Hat man diese Schwangerschaftswoche noch nicht erreicht wird meist nach der Untersuchung ein wehenhemmendes Mittel verabreicht, Bettruhe verordnet und ein Antibiotikum gegeben und abgewartet, wie es sich weiterentwickelt. Hier gibt es aber keine "So-läuft-das-immer-ab-Regel"..... das wird alles individuell entschieden.

Wie erkenne ich, dass es wirklich Fruchtwasser ist?

Fruchtwasser hat eine klar bis leicht trübe, leicht gelbliche Farbe und riecht und schmeckt süßlich. Wenn man sich unsicher ist, ab zum Arzt oder der Hebamme, die machen dann mit einem Teststreifen einen Test, der den ph-Werrt bestimmt und können feststellen, ob es sich um Urin oder Fruchtwasser handelt.

Warum bekomme ich ein Antibiotikum?

Sobald die Fruchtblase gesprungen ist, besteht die Gefahr einer Infektion fürs Baby, da es nun nicht mehr isoliert und geschützt von der Außenwelt ist. Außerdem haben einige Frauen häufig einen unbemerkte Streptokokkeninfektion im Scheiden Bereich. Durch eine vaginale Entbindung bestünde ein erhöhtes Rsisiko für das Baby, daher wird nach einem erfolgten positiven Test immer ein Antibiotikum verabreicht.

Samstag, 15. August 2015

Vorzeitige Wehen

Fast jede Frau hat Angst davor und macht sich Gedanken darüber, aber was wenn es passiert?

Ab wann spricht man von vorzeitigen Wehen?

Im späteren Stadium der Schwangerschaft kann es öfter vorkommen, dass man Wehen hat. Das gehört zum Übungsprogramm unseres Körpers zur Vorbereitung auf die Geburt. Sobald man aber vor der 37. Schwangerschaftswoche, mehr als dreimal pro Stunde Wehen hat, spricht man von vorzeitigen Wehen und man sollte unbedingt den Arzt oder die Hebamme aufsuchen.

Wie fühlen sich Wehen an?

Man merkt es daran, dass der Bauch hart wird oder man fühlt ein Ziehen im Unterleib und/oder Rücken, stärker als bei der Monatsblutung. Dieses Ziehen kommt und geht in Abständen von einigen Minuten.

Was sind möliche Ursachen für vorzeitige Wehen?

Zum einen sind vorzeitige Wehen möglich, wenn man sich zu sehr körperlich anstrengt oder Stress hat. Zum anderen sind bakterielle Infektionen auch eine mögliche Ursache.

Was passiert durch vorzeitige Wehen?

Durch vorzeitige Wehen kann es zum Verkürzen und Öffnen des Muttermundes kommen und somit zur vorzeitigen Geburt des noch unreifen Kindes. 

Welche Maßnahmen können getroffen werden?

Bei bakteriellen Infektionen werden spezielle Antibiotika verordnet, die auch innerhalb einer Schwangerschaft einsetzbar sind. 
Bei stressbedingten Wehen ist Ruhe und Entspannung zu empfehlen. Die Ärzte verordnen auch meistens recht zeitig Magnesiumtabletten oder rmachen sogar Infusionen. 
Wenn diese Massnahmen nicht helfen, ist ein Krankenhausaufenthalt der nächste Schritt. Auf jeden Fall ist es ratsam bei vorzeitigen Wehen erst einmal auf Geschlechtsverkehr zu verzichten, da dieser auch Wehen auslösen kann.

Was passiert im Krankenhaus?

Wenn der Muttermund schon verkürzt oder offen ist, wird man ins Krankenhaus geschickt oder sogar gebracht.
Solange die Fruchtblase noch nicht gesprungen ist, kann man durch wehenhemmende Medikamente versuchen die Kontraktionen zu stoppen. Weitere Möglichkeiten sind eine Schlinge um den Gebärmutterhals, zur Unterstützung. Auf jeden Fall wird Ruhe empfohlen, bis hin zur strikten Bettruhe. Vorab werden auch viele Mütter mit Kortison behandelt, was die Reifung der Lungenbläschen des Babys fördert, damit bei einer vorzeitigen Entbindung die Chancen besser stehen.

In welche Klinik kann ich gehen?

Die meisten Kliniken nehmen Schwangere ab der 37. Woche auf. Nur Kliniken mit einer Neonatalenstation, als Frühgeburtenstation dürfen Frauen aufnehmen, die vor der 36. Woche entbinden oder entbunden haben. Nun ist es aber nun mal so, dass nicht bei jeder schwangeren Frau um die Ecke solch ein Krankenhaus ist. Was dann? Man kann trotzdem in ein normales Krankenhaus gehen, wird dann aber mit dem Krankenwagen in das entsprechende Krankenhaus gebracht. Kein Krankenhaus lehnt eine werdende Mutter ab, wenn sie Wehen hat.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass die oben genannten Ursachen und Maßnahmen nur ein Auszug sind und bei jeder Frau individuell gehandelt und behandelt wird. 

Samstag, 13. Juni 2015

Woran merke ich, dass das Baby bald kommt?

Welche Schwangere hat sich diese Frage nicht gestellt? Im heutigen Post möchte ich euch ein paar Hinweise auflisten, woran man merken kann, dass es bald losgeht und dass sich das Baby langsam auf den Weg macht.

Bei mir war das erste Anzeichen, dass sich das Baby auf den Weg gemacht hat, dass ich besser Luft bekommen habe und sich der Bauch nach unten gesenkt hat. Das Baby ist einfach tiefer ins Becken gerutscht und somit wird wieder etwas mehr Platz. 
Dieser Vorgang beginnt meist mehrere Wochen vor der Entbindung, also nicht erst kurz davor.

Kurz vorher gibt es eindeutige Zeichen. Hier sei aber erwähnt, dass diese auftreten können, aber nicht müssen.

1. Abgang des Schleimpfropfes -> Dies geht meist einher mit dem Abgang einer klaren Flüssigkeit und einer leichten Blutung, der Zeichnungsblutung. Dies kann bei manchen Frauen am Tag der Entbindung passieren, bei manchen aber auch schon zwei Wochen vor Beginn der Wehen.

2. Der Blasensprung -> An dieser Stelle fragen sich fast alle Frauen, ob sie es merken, wenn die Fruchtblase gesprungen ist und wie Fruchtwasser aussieht. Nun...es gibt verschiedene "Austrittsformen" des Fruchtwassers. Bei manchen kommt es nur tröpfchenweise und bei anderen schwallartig. Die wenigsten Frauen merken es nicht, wenn es soweit ist. Die Farbe des Fruchtwassers ist im Normalfall leicht grau und klar. Nicht lange nach dem Sprung der Fruchtblase treten dann meist auch die ersten Wehen ein. Das geschieht meist ca. 12-18 Stunden danach. Was du bei einem vorzeitigen Blasensprung beachten musst, folgt in einem anderen Beitrag.

3. weniger Kindsbewegungen -> Kurz vor dem Beginn der Geburt, ca. eine Woche, werden die Bewegungen des Kindes weniger. Es ist ja auch kaum noch Platz und außerdem müssen Mama und Kind Kraft schöpfen für die bevorstehende Geburt. 

4. Wehen -> Es klingt eigenwillig, aber es gibt Frauen, die nicht gemerkt haben, dass sie Wehen haben und es dann schnell in die Klinik gehen musste. Aber das ist wirklich selten! Es gibt verschiedene Arten von Wehen während einer Entbindung und nicht immer merkt man Wehen im Bauch. Normalerweise fühlen sich die ersten Wehen an wie starke Menstruationsbeschwerden. Ich selber hatte starke Rückenschmerzen, direkt über dem Po und absolut gar keine Schmerzen im Bauch und das auch bei den Pressehen. Man muss immer die Uhr im Blick haben...alles unter 7 Minuten Abstand wird wichtig und man sollte sich aufmachen in die Klinik.

5. Starke Darmtätigkeit -> Bei manchen Frauen entleert sich der Darm vor dem Beginn der Geburt. Wie lange es dann noch hin ist, kann man nicht genau sagen, aber zeitnah.

An dieser Stelle werde ich oft gefragt, mit welchen Hausmitteln man eventuell die Entbindung einleiten könnte....nun mal ehrlich warum sollte man das tun? Die Natur hat sich in den meisten Fällen etwas dabei gedacht....und kein Arzt und keine Hebamme der Welt, würde es vor allem vor dem Entbindungstermin empfehlen, so lange keine medizinischen Gründe vorliegen. Meine Hebamme meinte nur, dass von den "altbewährten" Mitteln nichts nachgewiesen nachhelfen würde. Klar sind die letzten Wochen meist sehr beschwerlich und man sehnt sich das Baby herbei, aber da kommt es auf ein paar Tage mehr auch nicht an. 

Samstag, 4. April 2015

Alles Wichtige zum Mutterschutzgesetz und Mutterschutz

Sobald man schwanger ist wird man mit dem Thema Mutterschutz, Kündigungsschutz, Mutterschutzgesetze, Beschäftigungsverbot und Co. konfrontiert.
Da das ein richtiger Dschungel sein kann, werde ich im heutigen Post versuchen, die wichtigsten Punkte zu erklären, zu erwähnen und zu erläutern.

Warum gibt es ein Mutterschutzgesetz?

Das MuschG, so heißt es kurz, ist dafür da, dass werdenden Müttern und frischgebackenen Müttern und deren Baby während der Schwangerschaft, bzw. nach der Geburt des Kindes keine Gefährdung, Gesundheitsschädigung und Überforderung am Arbeitsplatz, finanzielle Einbußen oder der Verlust des Arbeitsplatzes drohen.

Wen betrifft das Mutterschutzgesetz?

Es betrifft alle Schwangere und Mütter, die 

- Vollzeitbeschäftigte
- Teilzeitbeschäftigte
- Heimarbeiterin
- geringfügig Beschäftigte
- Auszubildende
- Hausangestellte

sind.

Eingeschlossen sind nicht

- Selbstständige
- Adoptivmütter
- Studentinnen im Praktikum
- Hausfrauen
- Geschäftsführerinnen.

Außerdem gelten für Beamtinnen eigene Regelungen des Beamtenrechts.

Was sind Mutterschutzfristen?

Die Mutterschutzfristen sind die Zeiten, in denen man nicht mehr arbeiten "darf". Das sind in der Regel 6 Wochen vor dem Geburtstermin und 8 Wochen nach dem Geburtstermin. In den wenigsten Fällen kommt das Baby zum errechneten Termin, daher wird, wenn das Baby eher kommt, die Zeit nach der Geburt draufgerechnet. Wenn es später kommt, bleibt es trotzdem bei 8 Wochen danach. Wer Zwillinge oder noch mehr Kinder erwartet, hat eine Frist von 12 Wochen nach der Geburt.

Im Normalfall dürfen Frauen während der Schutzfristen nicht arbeiten, es sei denn es erfolgt in Rücksprache mit dem Arbeitgeber, auf ausdrücklich eigenen und schriftlich festgehaltenen Wunsch. Und selbst das ist nur vor der Entbindung möglich und danach gar nicht erlaubt!

Welche Pflichten hat der Arbeitgeber?

Der Arbeitgeber ist verpflichtet die Schwangerschaft umgehend dem Arbeitsschutz- oder Gewerbeaufsichtsamt zu melden. Im nächsten Schritt ist der Arbeitgeber verpflichtet den Arbeitsplatz so einzurichten, dass keine Gefährdung für Mutter und/oder Kind bestehen. Wenn dies nicht möglich ist, muss er einen alternativen Arbeitsplatz anbieten innerhalb der Firma. Wenn dies wiederum nicht möglich ist, kann der Arbeitgeber ein Beschäftigungsverbot verhängen. Im Zweifelsfall kann sich sowohl der Arbeitgeber, als auch die werdende Mutter an die Aufsichtsbehörde wenden, um Fragen zu klären und Probleme zu besprechen.

Was ist ein Beschäftigungsverbot?

Ein Beschäftigungsverbot ist das Verbot zur Weiterführung der Arbeitsstelle während der Schwangerschaft, unabhängig von den Mutterschutzfristen. Dieses Verbot darf in erster Linie vom Arzt ausgestellt werden. Aber auch der Arbeitgeber darf ein Beschäftigungsverbot oder eine Beschäftigungseinschränkung aussprechen.
Es gibt generelle und individuelle Beschäftigungsverbote.

Frauen, die in folgenden Bereichen arbeiten unterliegen einem generellen Beschäftigungsverbot:

- Akkordarbeit
- Fließbandarbeit
- Nachtarbeit
- Mehrarbeit
- Sonntagsarbeit

Ein individuelles Beschäftigungsverbot können Frauen bekommen, die ein ärztliches Attest haben aufgrund medizinischer Probleme oder Bedrohungen in der Schwangerschaft.
Es gibt auch eingeschränkte Beschäftigungsverbote, das heißt eine Einschränkung der Arbeitszeit...zum Beispiel statt 40 Stunden in der Woche 20 Stunden. 
Ein Beschäftigungsverbot kann der Arzt auch nach der Entbindung ausstellen, wenn durch gesundheitliche Probleme, die mit der Schwangerschaft oder Entbindung in Folge stehen, die Leistungs- und Arbeitsfähigkeit nicht gegeben ist. Dieses Verbot würde sich nach der Mutterschutzfrist von 8 Wochen anschließen und geht in der Regel bis zu 6 Monate nach der Entbindung.
Egal welche Art des Beschäftigungsverbotes, es darf kein finanzieller Nachteil entstehen. Man bekommt also sein normales, volles Gehalt weiter gezahlt bis zum Eintritt der Mutterschutzfrist. Dabei macht der Arbeitgeber aber kein Minus, sondern er bekommt das Geld von der Krankenkasse des Angestellten ersetzt.

Was ist im Falle eines Beschäftigungsverbots mit meinem Urlaubsanspruch?

Daran darf nichts gekürzt werden! Man hat trotz eines Beschäftigungsverbots den vollen Anspruch auf Urlaub, der in der Zeit anfallen würde, auch wenn man nicht da ist.

Kann ich während der Schwangerschaft oder danach gekündigt werden?

Im Grunde...nein! Vom Zeitpunkt der Bekanntgabe der Schwangerschaft gegenüber dem Arbeitgeber bis nach Ablauf von 4 Monaten nach der Entbindung, kann und darf man nicht gekündigt werden. Eine Kündigung ist allerdings trotzdem möglich, wenn der Grund nicht im Zusammenhang mit der Schwangerschaft oder der direkten Zeit danach in Verbindung steht und von der Aufsichtsbehörde als zulässig erklärt wurde. Für Frauen, die direkt nach der Mutterschutzfrist in Elternzeit gehen, verlängert sich der Kündigungsschutz bis nach Ablauf der Elternzeit. Andererseits darf eine Schwangere oder Neumama kündigen.

Welche Arbeitszeiten sind zulässig, wenn ich schwanger bin?

- Frauen unter 18 Jahren dürfen nicht mehr als 8 Stunden pro Tag arbeiten oder 80     Stunden pro Doppelwoche
- Frauen über 18 Jahren dürfen nicht mehr als 8,5 Stunden pro Tag arbeiten oder 90 Stunden pro Doppelwoche
- an Sonn- und Feiertagen darf eine Schwangere gar nicht arbeiten
- Mehrarbeit ist generell verboten

Diese Regeln gelten auch für Frauen, die schon im Mutterschutz sind und trotzdem arbeiten gehen vor der Einbindung.
Ausnahmen gibt es hier auch, vor allem im landwirtschaftlichen Bereich, der Hotelerie und in Krankenhäusern.

Welche Arten von finanzieller Unterstützung gibt es?


Es gibt einmal das Mutterschaftsgeld, was in dem Zeitraum der Mutterschutzfrist gezahlt wird. Dann gibt es den Mutterschutzlohn, der wird gezahlt, wenn man ein Beschäftigungsverbot hat, egal ob generelles oder teilweises. Und für die Zeit nach der Mutterschutzfrist, gibt es noch die Möglichkeit auf Elterngeld.


Frauen, die gesetzlich krankenversichert sind und Anspruch haben auf Krankengeld, erhalten ein monatliches Mutterschaftsgeld von der Krankenkasse. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie freiwillig oder pflichtversichert sind.

Bei Frauen, die nicht selbst Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse sind, sondern zum Beispiel familienversichert sind oder Privatversicherte, haben Anspruch auf eine einmalige Zahlung des Mutterschaftsgeldes von der Mutterschaftsgeldstelle des Bundes-versicherungsamtes.
Verdient die Frau mehr als 13 € pro Kalendertag, muss der Arbeitgeber den Rest aufstocken, den sogenannten Arbeitgeberzuschuss. Bei Frauen, die arbeitslos sind, wird weiter ALG 2 gezahlt.

Mutterschutzlohn muss der Arbeitgeber zahlen, wenn man vor der Mutterschutzfrist oder danach nicht oder nur teilweise arbeiten kann (z.B. Beschäftigungsverbot). Der Mutterschutzlohn muss mindestens genauso hoch sein, wie der Durchschnittslohn der letzten drei Monate vor der Schwangerschaft.

Wo stelle ich den Antrag?

Der Antrag auf Mutterschaftsgeld muss in der Regel bei der Krankenkasse gestellt werden. Dafür benötigt man ein Schreiben des Arztes ab der 30. Schwangerschaftswoche. Die meisten Ärzte stellen dies automatisch aus.

Muss ich länger arbeiten, wenn ich während der Arbeitszeit eine Vorsorgeuntersuchung habe oder während der Arbeitszeit stillen muss?

Nein, wenn der Termin für die Untersuchung nicht anders möglich ist, muss man nicht die ausgefallene Zeit nacharbeiten! Auch nicht wenn man stillt, ist man verpflichtet die Zeit nachzuholen. Ebenso verhält sich das mit einem Verdienstausfall. Der Arbeitgeber ist ebenfalls dazu verpflichtet der Schwangeren oder Stillenden es zu ermöglichen sich während der Pausen hinzulegen, bzw. wenn es gesundheitlich notwendig ist, auch während der Arbeitszeit.

Bin ich verpflichtet bei einem Bewerbungsgespräch meine Schwangerschaft zu erwähnen?

Nein, man ist dazu absolut nicht verpflichtet!

Was muss ich beachten, wenn ich die Elternzeit nutzen will?

Abgesehen von den ganzen Schreib- und Papierkram, den der Antrag mit sich bringt, muss man den Arbeitgeber min. 7 Wochen vor Beginn der Elternzeit darüber informieren. Gleichzeitig muss man für einen Zeitraum von 2 Jahren verbindlich erklären, wann man genau die Elternzeit nehmen will, also von wann bis wann.
Wird während der Elternzeit ein weiteres Kind geboren, führen die Mutterschutzfristen nicht zu einer Unterbrechung der Elternzeit. Die Elternzeit des weiteren Kindes schließt sich an die abgelaufenen Elternzeit des ersten Kindes an. Mutterschaftsleistungen für das zweite Kind, werden voll auf das Elterngeld angerechnet.

Auf welche gesundheitlichen Leistungen habe ich Anspruch?

Jede Schwangere und Neumama hat einen gesetzlichen Anspruch auf:

- die Betreuung durch eine Arzt
- Hebammenhilfe
- Haushaltshilfe und häusliche Pflege
- stationäre Entbindung
- Versorgung mit Arzneimitteln, Heilmitteln und Verbandsmitteln

Ich hoffe, dass ich ein paar Fragen klären konnte und etwas Licht in den Paragraphendschungel bringen konnte. Natürlich ist es mir nicht möglich alles zu benennen und aufzuführen, daher lohnt sich ein Blick auf die Seite des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, wo man sich noch genauer informieren kann. Außerdem gibt es für bestimmte Berufsgruppen auch andere Bestimmungen und es andere sich ja auch vielleicht malnwieder etwas.

Hier der Link     www.bmfsfj.de




Montag, 30. März 2015

Ab wann kann ich mein Kind spüren?

Diese Frage habe ich mir während meiner Schwangerschaft so unendlich oft gestellt. Da spürt man da etwas ziehen oder da etwas grummeln, ist es das Baby? Man hört in seinen Körper rein und ist sich unendlich unsicher. 

Die meisten Frauen können ihr Baby um die 20. Woche das erste Mal spüren, bei anderen dauert es etwas länger. Aber spätestens mit der 24. Woche haben die meisten ihr Baby das erste Mal deutlich wahrgenommen. Das hängt davon ab, wie die Plazenta gelagert ist, wie dick sie ist und ob es das erste Baby ist. Frauen, die bereits ein Baby haben, spüren das neue Baby deutlich eher.

Wie fühlt es sich an? Wie ein Flattern, ein leichtes Zittern, ein Glucksen, wie ein Pochen oder Klopfen, wie Schmetterlinge im Bauch, wie zerplatzen de Seifenblasen oder wie Darmwinde. Bei jeder Frau fühlt es sich anders an und erst wenn es ein paar Mal passiert, kann man sich sicher sein.

Wie unglaublich ist es doch, wenn man im Ultraschall das kleine, zappelnde Etwas sieht und da man noch nichts spürt, kann man es nicht glauben. Und dann gegen Ende der Schwangerschaft wird man geboxt und getreten, was schmerzhaft sein kann, wenn das Kleine gerade die Rippe, den Magen oder die Leber erwischt. Trotzdem ist man immer glücklich darüber.

Das Spüren der Kindsbewegungen hilft den Müttern eine Verbindung zu ihrem Kind aufzubauen und bereits hier beginnt das "sagenumwobene" Bonding, nicht erst bei der Geburt. Beobachtet man eine schwangere Frau, sieht man wie sie immer wieder liebevoll über ihren Bauch streichelt. Nachgewiesenermaßen, nimmt das Baby diese Berührung war und mit etwas Glück reagiert es prompt, indem es zum Beispiel das Körperteil hindreht, was es gegrault haben will. Spätestens jetzt kann man auch merken, dass das Baby reagiert, wenn man mit ihm spricht, ihm etwas vorliest oder singt.

Sobald die ersten Bewegungen spürbar sind, dauert es auch nicht lange bis man diese Tritte auch von außen sehen kann. Ab diesem Zeitpunkt wird auch für die Papas die Schwangerschaft real.

Ein gesundes Kind spürt man über den Tag verteilt immer mal wieder, aber es macht auch kleine Pausen von ca. 40 Minuten, da wird dann geschlafen. Am Anfang merkt das Baby nicht jeden Tag und sehr, sehr unregelmäßig. Gegen Ende der Schwangerschaft werden die Bewegungen weniger, da das Baby immer weniger Platz hat zum Turnen. Am liebsten turnen die Minis, wenn man selbst zur Ruhe kommt, also zum Beispiel wenn man schläft. Warum? Ganz einfach....den ganzen Tag wird es durch die Bewegungen der Mama sanft geschaukelt und kann dabei mehr als gut schlafen, aber plötzlich ist da Ruhe, also kann man sich selbst mal etwas bewegen. 

Wenn du aber mal sehr unsicher bist, weil du das Kind eine kleine Weile nicht gespürt hast oder das Gefühl hast, dass etwas nicht stimmt, dann geh bitte immer zum Arzt!

Samstag, 14. März 2015

Geburtsvorbereitungskurs

Für fast alle Schwangere ist es wichtig, solch einen Kurs zu besuchen. Aber muss man dahin? Was macht man da? Wer bezahlt das? Nützt der mir etwas? Wo kann ich den machen? Kann ich beim zweiten Kind nochmal hin?

Ein Geburtsvorbereitungskurs ist eine sehr sinnvolle Sache, wenn man den richtigen Anbieter hat. Dieser Kurs wird von ambulanten Hebammenpraxen oder auch in Krankenhäusern, Geburtshäusern und Familienbegegnungsstätte angeboten.


Kann dort auch der werdende Papa mitgehen?

Es gibt verschiedene Arten von Kursen, aber in allen dürfen die Papas zumindest zu einem bestimmten Zeitpunkt des Kurses mitgehen.


Welche Arten von Kursen gibt es?

- nur für Schwangere
- für Schwangere mit Begleitperson (muss nicht immer der Partner sein)
- Paarkurse an einem Wochenende
- Kurse, die einmal pro Woche stattfinden
- für Erstgebärende
- für Schwangere, die bereits ein oder mehrere Kinder haben

In bestimmten Fällen kann der Kurs auch als Einzelsitzung absolviert werden, daheim oder im Krankenhaus, wenn zum Beispiel die Schwangere aus gesundheitlichen Gründen nicht regulär teilnehmen kann. Dafür benötigt man lediglich ein Rezept vom Gynäkologen.


Wer bezahlt den Kurs?

Bei normal gesetzlich Versicherten bezahlt es die Krankenkasse in einem Umfang von 14 Mal 60 Minuten, was dann auf die jeweilige Kurslänge umgerechnet wird. Die Begleitperson muss den Beitrag in den meisten Fällen selbst zahlen.


Muss man dahin?

Nein, muss man nicht. Es gibt dafür keine Pflicht, es ist ein Angebot, was wahrgenommen werden kann. 


Was macht man da?

Viele denken, dass dort die ganze Zeit nur Gehechelt wird. Weit gefehlt! Solch ein Kurs ist dafür da, dass Ängste genommen, Irrtümer beseitigt, Unsicherheiten genommen und Wissen erlangt wird. Mögliche Inhalte sind:

- Entspannung -> Erproben verschiedener Entspannungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Schwangerschaft und Geburt
- Aufklärung über die Geburt -> Wehen, Fruchtwasser, Schmerzen, Hilfsmittel, Unterstützung durch den Partner, Nachgeburt, Wochenbett, Klinikabläufe
- Veratmen von Schmerzen wird geübt
- Fragen werden geklärt rund um die Schwangerschaft
- Stillen und alles, was dazu gehört
- Gymnastik zur Steigerung der Ausdauer und Entlastung der Gelenke, Reduzierung von Schwangerschaftsbeschwerden
- Schilderung und Erklärung eines Kaiserschnitts
- Aufklärung über mögliche Komplikationen
- verschiedene Gebärpositionen probieren
- Besichtigung eines Kreißsaals
- Babypflege
- Informationen über Dammmassage und weitere Massagetechniken
- Kliniktasche, was gehört rein


Kann ich beim zweiten Kind nochmal hin?

Ja klar, gerade wer nicht erstgebärend ist, hat meistens nicht so die Möglichkeit sich auf die neue Schwangerschaft einlassen zu können. Solch ein Kurs bietet Raum dafür sich mit der Schwangerschaft zu befassen und die Momente zu geniessen.


Ab wann kann ich den Kurs machen?

Im Prinzip zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft, aber es bietet sich an ihn ca. ab der 28. Schwangerschaftswoche zu machen, denn da ist man schon eine Weile schwanger, hat vielleicht schon Schwangerschaftswehwehchen und spürt das Baby. Und es ist noch eine Weile bis zur Geburt hin, im besten Fall.

Wie ihr seht, ist dieser Kurs wirklich sinnvoll und ist gerade geeignet für Schwangere, die sehr viele Ängste und Unsicherheiten haben oder für Schwangere, die sich gern austauschen. Häufig findet man dort Freundschaften für die Ewigkeit.

Donnerstag, 12. März 2015

Bluthochdruck in der Schwangerschaft und seine Folgen

Dieses Thema liegt mir persönlich sehr am Herzen, da es mich selbst auch betroffen hatte und mich die ganze Schwangerschaft lang begleitet und verängstigt hat.

Es gibt Frauen, die haben schon vor der Schwangerschaft Bluthochdruck, andere bekommen ihn erst während der Schwangerschaft. In beiden Fällen ist eine intensivere Betreung angebracht, weil ein erhöhter Blutdruck ein gesundheitliches Risiko für Kind und Mutter darstellt. 

Ab wann spricht man vom "Bluthochdruck"?
Wenn im ruhigen Zustand mehrfach entweder der erste Wert über 140 und/oder der zweite Wert über 90 geht.

Wieso ist das so schlimm?

Durch Bluthochdruck in der Schwangerschaft kann es zu erheblichen Folgeerkrankungen kommen, wie der Schwangerschaftsvergiftung. Diese "Vergiftung" kann, wenn sie zu spät erkannt wird, tödlich enden für Mutter und/oder Kind.

Was ist eine Schwangerschaftsvergiftung?

Unter diesen Begriff fallen verschiedene Krankheitsbilder, wie Präeklampsie, Gestose, Eklampsie und HELLP-Syndrom. Jede dieser Erkrankungen ist eigenständig und muss auch so behandelt werden. Eine Schwangerschaftsvergiftung liegt vor, wenn man Bluthochdruck hat und über den Urin Eiweiß ausscheidet. Die Schäden, die hervorgerufen werden können, sind gravierend! Von Nieren- und Leberschäden, Netzhautschäden, Gerinnungsstörungen, Krampfanfällen und Hirnödemen bei der Mutter, über Wachstumsverzögerung, Sauerstoffmangel (durch eine Plazentainsuffizienz) und Fehl-oder sogar Totgeburten beim Kind.

Ich will wirklich keine Panik machen, sondern nur die Augen dafür öffnen und den Sinn dafür, in seinen eigenen Körper reinzuspüren wachrütteln. Durch die engmaschigen Untersuchungen heutzutage ist die Wahrscheinlichkeit an einer schweren Verlaufsform zu erkranken selten. 
Sobald die folgenden Symptome auftreten oder Unsicherheiten darüber herrschen, sollte man lieber einmal mehr zum Arzt gehen, als einmal zu wenig! Typisch ist, dass die meistens nach der 20. Schwangerschaftswoche auftreten.

- Oberbauchschmerzen
- Übelkeit -> unabhängig von der normalen Schwangerschaft Übelkeit, denn die ist meistens ab der 13. Woche wieder weg
- Erbrechen
- Schwindelgefühl
- Kopfschmerzen
- plötzlich starke Gewichtszunahme (mehr als ein Kilo pro Woche)
- Krampfanfälle
- Bewusstseinstrübung en, Benommenheit
- Flimmern vor den Augen
- Lichtempfindlichkeit

Es ist unerlässlich, dass man sich bei Bluthochdruck immer und immer wieder den Blutdruck kontrolliert und genauestens darauf achtet! Nur so kann man einen schweren Verlauf entgegenwirken.

Was wird gemacht, wenn ich zu hohen Blutdruck habe?

Zunächst einmal wird bei jedem Arztbesuch nach dem Allgemeinbefinden gefragt, der Blutdruck gemessen und der Urin auf Eiweiße getestet ( war zumindest bei meinem Arzt so). Wenn es zu Auffälligkeiten kommt, wird der Arzt eine Blutuntersuchung anordnen und ein Ultraschall machen. 
Wenn der Blutdruck dauerhaft zu hoch ist, kann es passieren, dass dir der Arzt ein Dauerblutdruckmessgerät verordnet und für 24 Stunden die Blutdrücke aufgezeichnet werden. In jedem Fall wirst du jeden Tag deinen Blutdruck selbst messen müssen und mit den Werten ein Protokoll schreiben müssen. Dafür eignen sich auch Apps, in denen du die Werte eintragen und analysieren lassen kannst (z.B. BP Log).
Außerdem wirst du auch jedes Mal gewogen, denn wenn eine Schwangere zu viel in kürzester Zeit zunimmt, kann das auch ein Anzeichen sein. Wenn schon möglich veranlasst der Arzt auch ein CTG, um die Herztöne des Babys zu kontrollieren.
Der Arzt kann auch entscheiden, wenn irgendetwas auffällig ist, dass du zur Überwachung ins Krankenhaus musst, was aber für dich und dein Kind am sinnvollsten ist, wenn etwas gefunden wurde. 

Was passiert, wenn ich eine der Erkrankungen habe?

Je nach Schweregrad wird die Therapie entschieden. Sie reicht von Medikamenten zur Blutdruckregulierung bis hin zur vorzeitigen Entbindung. Bei einer vorzeitigen Entbindung wird sich meistens für einen Kaiserschnitt entschieden, da unter der Geburt der Blutdruck ja sehr ansteigt und das ein weiteres Risiko darstellt. Es kann auch passieren, dass du zur Sicherheit Heparin spritzen musst, also Blutverdünner. Wir ihr seht, ist es eine breite Spanne an Möglichkeiten. Daher will und kann ich mich nicht dazu konkret äussern, außerdem kommt es ja auch darauf an, ob man nun ein HELLP-Syndrom, Präeklampsie oder oder oder hat!

Frauen, die bereits eine dieser Erkrankungen in einer früheren Schwangerschaft hatten, haben ein viel höheres Risiko wieder daran zu erkranken und dauerhaft einen erhöhten Blutdruck zu haben. 

Weiterhin gibt es eine Risikogruppe, die besonders daraufhin beobachtet werden, dazu gehören:

- Frauen, die schon vor der Schwangerschaft zu hohen Blutdruck hatten
- späte oder frühe Erstgebärende
- Mehrlingsschwangerschaften
- Diabetikerinnen
- Nierenkranke

Eigene Erfahrung

Ich hatte bereits vorher schon immer mal wieder zu hohen Blutdruck und bereits beim zweiten Ultraschall wurde ein Wert von 160/100 gemessen. Daraufhin musste ich sofort zu einem Herzspezialisten, der mich dann untersucht hat und meinte, dass ich erst Medikamente nehmen soll, wenn der Wert mehrfach über 140/90 geht. Ich sollte so lange wie möglich, die Medikamenteneinnahme laut Arzt hinauszögern, in dem ich mich schone und Ruhe walten lasse. So ab der 7. Woche musste ich erst Heparin spritzen und dann bis zur 36. Woche ASS nehmen. Ab ca. der 20 Woche ging der Wert immer höher und ich kam nicht mehr darum herum und musste Methyldopa einnehmen. Ich habe das Medikament sehr gut vertragen und musste auch nur eine geringe Dosis einnehmen, die aber ab der 30.Woche erhöht werden musste. Im Ultraschall und CTG war immer alles in Ordnung bis zur 38. Woche. Ich hatte immer so ein flaues Gefühl im Bauch und bin sicherheitshalber ins Krankenhaus... es war alles okay. Einen Tag später hatte ich wieder Arzttermin mit CTG. Ich wusste meine Maus schläft, daher waren die Herztöne langsamer, aber mein Arzt meinte nur "Keine Diskussionen, es ging so lange gut, jetzt wollen wir das Glück nicht ausreizen. Sofort ab nach Hause, Tasche holen und ins Krankenhaus, ich melde Sie schon mal an!" Und schon saß ich im Krankenhaus und das CTG dort war super, klar meine Maus war ja nun auch wieder wach. Aber ich durfte nicht mehr gehen, denn der Geburtstermin war ja eh schon fast ran und man wollte kein Risiko mehr eingehen. Ich durfte versuchen zwei Tage (39+0) später meine Tochter auf natürlichem Weg zu Welt zu bringen, was aber leider in einem Kaiserschnitt endete, aber dafür konnte keiner was und es hatte auch nicht mit dem Bluthochdruck zu tun. Sie wog "nur" 2815 Gramm...ob das an den Tabletten oder dem Blutdruck lag, keine Ahnung. Vielleicht liegt es auch nur einfach an der Tatsache, dass mein Mann und ich, beide nicht über 3000 Gramm zu unseren Geburten wogen. Aber ich kann nur sagen, dass sie heute mit genau 6 Monaten mit 69 cm und 7000 Gramm sich perfekt entwickelt hat und ein strahlendes, liebes und herzliches Kind ist. Und ich bereue es keine Sekunde, dass ich während der 32 Wochen jeden Tag dreimal Blutdruck messen musste oder die Tabletten nehmen musste. Sie und ich sind gesund und munter.